Food-Magazin

Und Action: Cocktails als Hollywoods stille Hauptdarsteller

Filmcocktails
Wenn in Los Angeles die Oscars verliehen werden, knallen nicht nur die Champagnerkorken. In Hollywood-Blockbustern ist es nicht unbedingt der edle Schaumwein, mit dem die Darsteller die Handlung begießen. Cocktails sind die heimlichen Stars vieler Produktionen und hinterlassen manchmal mehr Eindruck als die Filme selbst.

Wir haben uns in die unendlichen Weiten der Hollywoodstreifen gestürzt, heldenhaft die Prärie durchritten und den Großstadtdschungel durchquert, um die berühmtesten Cocktails der Hollywoodgeschichte ausfindig zu machen. Und Action!

Vom Filmklassiker zum Favorit der Cocktailbar


Bereits in den großen Filmklassikern beweisen die Darsteller Geschmack. Nach Filmstart verhalfen sie so den Cocktails zu einem neuen Bekanntheitsgrad und Beliebtheit an der Cocktailbar. So auch im Fall des Planter’s Punch. Zwar gilt er als Erfindung des 19. Jahrhunderts, doch bereits im 18. Jahrhundert kursierten auf den jamaikanischen Zuckerplantagen Rezepte, die den streng schmeckenden Rum genießbarer machen sollten. Im Bürgerkriegsdrama „Vom Winde verweht“ machten Rhett Butler alias Clark Gable und Scarlett O’Hara, gespielt von Vivian Leigh, den Planter’s Punch zu einem absoluten Klassiker.

Nachdem Humphrey Bogart in „Casablanca“ Ingrid Bergmanns Figur Ilsa Lund mit Champagner Cocktails versorgte, verfiel er dem Ramos Gin Fizz in „Späte Sühne“.

Legendär ist die Szene mit der Cocktailparty aus „Frühstück bei Tiffany“. Bei Audrey Hepburn geht es feucht fröhlich zu, ihre Figur Holly Golightly bezirzt den Barkeeper und lässt sich von ihm einen Zombie mischen. Und der ist heute von der Cocktailkarte nicht mehr wegzudenken.

Ein weiterer Klassiker aus den Cocktailbars ist der Whiskey Sour. Dieser fiel jedoch der Synchronisation von „Das verflixte siebte Jahr“ zum Opfer. In der deutschen Version erklärt Tom Ewell der staunenden Marilyn Monroe, dass er zwei Erdnussbutter-Sandwichs und zwei Joghurts gefrühstückt habe. Bei letzterem handelte es sich im Englischen um zwei Whiskey Sour. Den versteckt Marilyn Monroe im Kultfilm "Manche mögen's heiß" auch im Flachmann ihres Strumpfbands.

Wenn Agenten Cocktails schlürfen


Auch der berühmteste Agent der Filmgeschichte ist einem Cocktail verfallen. In „Casino Royale“ ist es nicht mehr allein der Wodka-Martini, geschüttelt versteht sich. Aus Wodka, Gin, Kina Lillet und einer Zitronenspirale kreiert er ganz nebenbei einen Cocktail und benennt ihn nach seiner großen Liebe: Vesper. Zwar wurde der Cocktail bereits 1952 von Gilberto Preti für den Roman von Ian Fleming entwickelt, doch erst seit Daniel Craigs Debüt als James Bond taucht er immer wieder auf den Coktailkarten auf. In „Goldfinger“ kommt außerdem der Mint Julep zum Zuge, der übrigens auch in der Originalserie von „Star Trek“ konsumiert wird.

Auch Regisseur Quentin Tarantino hat einen maßgeblichen Anteil daran, dass bestimmte Cocktails verstärkt nachgefragt werden. Den Green Chartreuse serviert der Regisseur höchstpersönlich als Barbesitzer Warren in dem Streifen "Death Proof" und erklärt seinen Gästen: „Der einzige Likör, der so grün ist, das sie eine Farbe nach ihm benannt haben.“ Erfunden wurde das Getränk aus 130 Kräuterextrakten übrigens bereits 1740 von französischen Mönchen.

Der Screwdriver aus Quentin Tarantinos Film "Jackie Brown" kam zu seinem Namen, weil amerikanische Arbeiter die Angewohnheit hatten, Wodka in ihren Orangensaft zu mischen und das ganze dann mit einem Schraubenzier umzurühren. Samuel L. Jackson hat dies aber nicht nötig und genießt seinen Screwdriver aus dem Longdrinkglas.

Der Filmcocktail schlechthin


Natürlich darf dieser Cocktail in unserer Auflistung nicht fehlen: der Cosmopolitan. Was würden Carrie Bradshaw und ihre Mädels denn sonst trinken, wenn sie sich über „Sex and the City“ unterhalten? In der Serie und den Filmen erlebte der Shortdrink der 80er-Jahre ein Comeback, auch wenn er bereits 1934 zum Repertoire der Barkeeper gehört. Konkurrenz bekommt der Cosmopolitan nur durch einen: das Lieblingsgetränk des Dudes. So wird Jeff Bridges in „The Big Lebowski“ genannt. Seinen White Russian trinkt der Individualist nach eigenem Rezept, nämlich mit Milch statt der üblichen Sahne. Doch dass kann man dem liebenswerten Alt-Hippie getrost verzeihen.

Autor: Jutta Ladwig

P.S.
Film-Cocktails selbst gemischt:




Hier erfahren Sie warum Mr. Bond seinen Drink unbedingt geschüttelt bekommen möchte:



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