Food-Magazin

Pasteten, Pudding und Pie: Das isst die Welt zu Weihnachten

Weihnachten weltweit
Das Weihnachtsessen ist alle Jahre wieder ein Highlight der Feiertage. Die Frage, was auf den Tisch kommt, ist oft leichter beantwortet als beispielsweise die Frage nach der passenden Abendgarderobe oder der Höhe des Weihnachtsbaums. Denn der weihnachtliche Festschmaus ist für viele Familien eine Frage der Tradition. So gehört im deutschsprachigen Raum eine Weihnachtsgans mit Klößen und Rotkohl oder der Weihnachtskarpfen – gekocht oder gebraten – unbedingt zum Weihnachtsessen dazu. In vielen Regionen wird am Heiligen Abend aber auch Eintopf oder Würstchen mit Kartoffelsalat gereicht. Aber wie schaut das bei unseren Nachbarn in Frankreich, Polen oder Dänemark aus? Und gibt es in Großbritannien nur den berühmten "Christmas Pudding"?

Begeben wir uns doch auf die Reise und schauen der Welt in den weihnachtlichen Kochtopf.

Schlemmen wie der Weihnachtsmann in Frankreich


Auch zur Weihnachtszeit macht die Französische Küche ihrem Ruf als Paradies der Genießer und Meisterköche alle Ehre. Der weihnachtliche Festschmaus spielt eine ganz besondere Rolle, das so genannte "Reveillon" findet traditionell in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember statt. Aufgetischt werden Pasteten, Schnecken, Austern und kandierte Früchte. Nicht fehlen darf die "Foie Gras", die französische Gänsestopfleber. Außerdem genießen die Franzosen ihre "Dinde aux marons", einen mit Maronen garnierten Truthahn. Doch damit ist das Weihnachtsessen noch lange nicht beendet: Es folgt die traditionelle Käseplatte, bevor das absolute Dessert-Highlight serviert wird: die "Buche des Noël". Diese Schokoladen-Biskuitrolle wird mit kandierten Maronen, den „Marrons Gasés“, begleitet.

Zu Truthahn, Austern und Käse wird guter französischer Wein und, zur Feier des Tages, Champagner gereicht.

Lustige Hüte und Plumpudding in England


Das Weihnachtsfest in England bietet eine Vielzahl an Traditionen. Vom Mistelzweig und dem gemeinsamen Singen von Weihnachtsliedern, den "Christmas Carols", bis hin zum Tragen lustiger Hüte während des Familienessens – angeblich geht dies auf die Feiern am Hof des legendären Königs Artus zurück. Die Briten wissen, wie man Weihnachten feiert. Da darf ein üppiges Festmahl nicht fehlen. Typisch für die weihnachtliche Festtafel sind die mit Salbei, Zwiebeln und Brot gefüllten Hühner und Truthähne sowie "Sausage Rolls", Würstchen im Speckmantel und "Mince Pies", kleine Weihnachtskuchen aus kandierten Trockenfrüchten, gehackten Nüssen und einem Schuss Brandy oder Rum. Sie werden mit Zuckerguss garniert. Beim traditionellen Plumpudding handelt es sich um einen gekochten Kuchen aus Trockenfrüchten wie Aprikosen, Rosinen oder Pflaumen. Vor dem Servieren wird er in Rum getränkt und flambiert. Allerdings ist das traditionelle Gericht eher deftig als süß einzustufen.

Reisbrei für den Weihnachtswichtel


In Skandinavien wird zur Weihnachtszeit deftig aufgetischt. Das "Julbord", ein Buffet, bei dem sämtliche Leckereien aufgefahren werden, ist nicht nur bei Arbeitgebern zur Weihnachtsfeier beliebt. In Norwegen gehören Schweine- oder Lammrippchen dazu, als Beilage gibt es Sauerkraut, Kartoffeln und Steckrübenmus, während der Weihnachtsschinken ("Julskinka") in Schweden dazu gehört. In Dänemark gibt es, wie in Deutschland auch, Gans, Pute oder Schweinebraten mit Rotkohl. Dazu wird das extra für Weihnachten gebraute Weihnachtsbier, Glögg – schwedischer Glühwein – und Weihnachtspunsch getrunken.

Neben deftigen Speisen tischen die Skandinavier als Dessert die berühmte Weihnachtsgrütze ("Julegrød") auf. Diese Grütze ähnelt unserem Reisbrei und wird mit angedickten Kirschen und gehackten Mandeln serviert. Als besonderen Spaß mischen die Skandinavier ganze Mandeln unter den Nachtisch. Wer diese findet, erhält ein weiteres Geschenk und Glück fürs neue Jahr. Die "Julegrød" wird reichlich gekocht, denn eine Portion sollte für den Weihnachtswichtel übrigbleiben. Diese stellen Norweger, Dänen und Schweden auf den Dachboden oder vor die Tür. Denn die Weihnachtswichtel arbeiten mit dem Weihnachtsmann zusammen und verteilen die Geschenke. Wer keine Grütze übrig lässt, erhält kein Weihnachtsgeschenk.

Saures zu Weihnachten in Slowenien


In Slowenien kommt am Heiligen Abend die Familie bei Anbruch der Dunkelheit zum Festessen zusammen. Wie für die Slowenische und Polnische Küche typisch kommen vor allem Backwaren auf den Tisch. Dem aus Roggen, Weizen und Buchweizen gebackene Weihnachtsbrot wird sogar magische Kräfte zugeschrieben. Zum weihnachtlichen Festessen gehört die traditionelle saure Pilzsuppe sowie Fischgerichte wie panierter oder gekochter Karpfen und Sauerkraut. Gefüllte Piroggen und ein Dessert aus Dörrobst und Kuchen, beispielsweise Käse- oder Mohnkuchen, komplettieren den weihnachtlichen Festschmaus.

Und was ist mit Amerika, Australien und Mexiko?


Blicken wir nach Amerika, stellen wir fest, dass sich das Weihnachtsessen nicht wesentlich von unseren Gaumenfreuden unterscheidet. Wie an Thanksgiving gibt es einen großen Braten für die Familie, gefeiert wird mit Punsch, Eggnog und frisch gebackenen Keksen.

Anders in Australien. Da auf der Südhalbkugel Weihnachten in den Sommer fällt, gibt es Truthahn-Barbecues und Plumpudding als Picknick am Strand.

Die Mexikaner brauen anlässlich der weihnachtlichen Posadas das Punch-ähnliche Heißgetränk Ponche. Dafür werden typisch mexikanische Früchte wie Quitten und Äpfel mit Zuckerrohr – und einem Schuss Rum oder Tequilla für die Großen – angesetzt. Dazu essen die Mexikaner Buñuelos: mit Zimt, braunem Zucker und Guaven gewürztes Fettgebackenes. Auch Truthahngerichte, Fisch und andere Spezialitäten kommen auf den Tisch, doch hier hat jede Familie ihre eigene Tradition.

Autor: Jutta Ladwig

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