Food-Magazin

Molekularküche

Molekularküche - Wie alles begann
Die Molekulare Küche oder Gastronomie ist seit einigen Jahren fest in der Haute Cuisine verankert und hat mittlerweile auch schon bei experimentierfreudigen Hobby-Köchen viele Anhänger gefunden.
Der Name selber wird von vielen Köchen abgelehnt. Unter anderem deshalb, weil Kochen sowieso immer ein Vorgang ist, der sich durch Veränderung der molekularen Struktur der Zutaten vollzieht. Auch wenn sich das kaum jemand bewusstmacht, der gerade sein Frühstücksei kocht.
Bezeichnungen wie „Metaphoric Cuisine“ oder „spanische Avantgarde“ sind da schon beliebter.

Die Anfänge dieser Kochkunst liegen in den 80er Jahren und begannen wohl mit der Feststellung des Kochs und Physikers Nicholas Kurti: „Es ist absurd, dass wir über die Temperatur im Zentrum der Sonne mehr wissen als über jene im Inneren eines Soufflés.“

So begann die wissenschaftliche Erforschung der biochemischen, physikalischen und chemischen Prozesse, die beim Kochen ablaufen. Wie verändern sich die Strukturen und Texturen der einzelnen Bestandteile. Welche Temperaturen verursachen welche Reaktion?

Die Erkenntnisse dieser Forschungen und der modernen Lebensmitteltechnologie wurden dann wiederum sehr schnell eingesetzt, um gänzlich neue, überraschende Gerichte zu kreieren.

Staunen und Genießen

 
So werden in der „Labor-Küche“ mit Hilfe von Pipette, Stickstoff und anderen, eher an den Chemieunterricht erinnernden Mitteln zum Beispiel Gemüseschäume, Airs, warme Gelees, heißes „Eis“ oder Bonbons aus Olivenöl kreiert. Klassiker sind unter anderem der „Melonenkaviar“ des Spaniers Ferran Adrià oder der „Lachs in Lakritz-Soße“ von Heston Blumenthal.
Melonenkaviar ist übrigens gar nicht so schwer in der Herstellung. Es wird aus Melonensaft hergestellt, der durch ein Bad in Kalziumchlorid in seine Form gebracht wird. (Das Rezept finden Sie hier)
Viele Molekular-Köche bieten auch Kurse für Hobby-Köche an, insbesondere Heiko Antoniewicz, der auch Kochbücher dazu verfasst hat, zeichnet sich hier aus.

Die überraschenden Kombinationen von Aromen, von süß und salzig, Temperaturen und Texturen sind weit mehr als Spielerei oder Effekthascherei. Den Vertretern dieser Kochschule geht es darum, eine „Schule der Wahrnehmung“ zu sein, unsere Sinne zu schärfen und vor allem, nur höchste Qualität zu servieren.

Die Meister und ihre Küchen

Das spanische Restaurant „El Bulli“ von Ferran Adrià ist das wohl bekannteste Restaurant dieser Richtung. Genau wie Adrià, der zuletzt als „Chef of the Decade“. Ausgezeichnet wurde, ist auch sein Restaurant Jahr um Jahr in den Top-Listen aller maßgeblichen Kritiken zu finden.
Wer aber erst jetzt beschließt, sich dieses exklusive Geschmacksabenteuer in Spanien einmal zu gönnen, wird dazu wohl keine Chance mehr bekommen. Für das Jahr 2011 ist das „El Bulli“ bereits komplett ausgebucht. Leider hat Adrià kürzlich angekündigt, sein Restaurant für 2012/13 zu schließen - wie es danach weitergeht, lässt er offen.

Doch auch in Deutschland und Österreich gibt es hochrangige Vertreter dieser Kochschule.
Der bekannteste ist Juan Amador, in seinem, mit 3 Michelin-Sternen gekrönten, Restaurant „Amador“ in Langen bei Frankfurt kreiert er Meisterwerke, die die Grenze zwischen Kochen und Kunst verwischen.
Solche Kunst hat natürlich auch ihren Preis - um die 200 Euro zahlt man hier für ein Menü.

Weitere Restaurants die Molekulare Gastronomie anbieten:
  • George Fine Dine in Dortmund
  • Mönchenwerth in Meerbusch-Neuss
  • Maremoto in Berlin (Der Küchenchef hat zwei Jahre unter Ferran Adrià im „El Bulli“ gearbeitet)
  • Hotel Kirchdach in Gschnitz, Tirol
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Raskolnikov Neueinsteiger  Raskolnikov  15.11.10 10:25
... Und ich dachte immer, beim Kochen gehts ums Es mehr >>
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