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Matcha Tee: Vom Blatt zum Pulver
![]() Matcha Tee, auch als Schattentee bezeichnet, ist ein zu Pulver gemahlener Grüntee. Nur wenige Teemeister genießen das Privileg diesen Tee herzustellen, denn die Herstellung ist sehr aufwendig. Gut vier Wochen vor der Ernte Anfang Mai werden die Teefelder abgedunkelt, also beschattet. Dies regt die Chlorophyllproduktion in den Blättern an, so dass sie Aminosäuren anreichern können. Diese sorgen später für den zarten, süßlichen Geschmack. Traditionelle Anbaugebiete sind Hangzhao, Nishio und Uji. Anfang Mai wird der Tee per Hand geerntet und in einer Fabrik zunächst gedämpft. Das stoppt die Fermentierung. Es folgt das Trocknen in einem Backofen bei bis zu 180°C, anschließend werden die Blätter in einer Granitsteinmühle ultrafein zu Pulver gemahlen. Und genau dies macht den Matcha Tee so einzigartig. Aber auch teuer, denn bei nur einer Stunde Mahlen entstehen gerade mal 30 Gramm Teepulver. Der Preis in ausgesuchten Teeläden beträgt zwischen 12,90 Euro und 23 Euro für 40 Gramm Tee. Wer auf ein Bioprodukt zurückgreifen möchte, bekommt 30 Gramm schon für 27 Euro. Qualität hat seinen Preis.
Matcha Tee: Viel Koffein für längere Konzentration
Matcha Tee wird seit über 800 Jahren bei Teezeremonien gereicht und ist ein richtiges „Energiebündel“. Durch sein hohes Koffeingehalt hat er zwar keine augenblickliche aufputschende Wirkung, sondern entfaltet sich erst nach und nach. Matcha Teetrinker fühlen sich längere Zeit leistungsfähiger, aufmerksamer und wacher und verfügen über eine länger andauernde Konzentration. Außerdem stecken viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe im Matcha Tee, wie beispielsweise Vitamin A – C und E, Calcium, Kupfer, Zink, Karotin, Katechine und Kalium. Kein Wunder, dass Tee-Liebhaber Matcha Tee als gesündestes Teegetränk der Welt bezeichnen.
Grün und schaumig: Der Matcha Tee im Praxistest
![]() Soweit die Fakten. Aber was steckt wirklich hinter Matcha Tee? Wir haben den Praxistest gemacht. Schon beim Öffnen des vakuumverschlossenen Döschens zeigt sich, wie fein der Tee gemahlen wird: Kaum ist der Ring-Pull gezogen, steigt feiner Staub wie Rauch aus der Dose. Die Zubereitung des Matcha Tees ähnelt der von herkömmlichen Instantgetränken: 1–2 Gramm des grünen Pulvers werden in eine Teeschale gegeben und 60–100 ml weichem und gefiltertem Wasser übergossen. Die empfohlene Temperatur beträgt 80–90°C. Die Flüssigkeit ist intensiv grün und erinnert ein wenig an Spinatsuppe, riecht aber eindeutig nach Grüntee: grasig. Umgerührt wird der Tee nicht einfach mit einem schnöden Löffel, sondern mit einem Cha-sen. Mit diesem Bambusbesen wird der Tee nun schaumig geschlagen, ähnlich wie der Milchschaum für einen Cappuccino. Je höher und fester der Schaum ist, umso besser ist der Matcha Tee gelungen. Wer keinen Cha-sen zur Hand hat, kann auf einen Schneebesen zurückgreifen – zwar ein Frevel nach Maßstäben der japanischen Teezeremonie, funktioniert aber genauso gut, wie unser Test zeigte. Je nach persönlichem Geschmack unterscheidet man zwischen dem starken Matcha Tee, dem Koi-cha (viel Pulver, wenig Wasser), und dem Usu-cha (viel Wasser, wenig Pulver). Hier muss jeder selbst entscheiden, wie er seinen Tee genießen möchte. Und wie schmeckt der Matcha Tee? Je nach Stärke variiert der Geschmack von fruchtig-süß bis zum für Grüntee typischen grasig-herb. Allerdings schmeckt Matcha Tee wesentlich leichter und weicher als herkömmlicher Grüntee, er zergeht förmlich auf der Zunge. Es empfiehlt sich den Matcha Tee gleich nach der Zubereitung zu trinken, solange er noch warm ist. Dann kann der Grüntee sein volles Aroma entfalten. Kalt schmeckt er leicht bitter. Damit das Pulver seinen Geschmack behält, bewahrt man das Döschen am Besten im Kühlschrank auf. Matcha Tee ist in ausgewählten Tee-Geschäften erhältlich, 40 Gramm kosten zwischen 12 und 23 Euro. Autor: Jutta Ladwig Fotos: Jutta Ladwig P.S. Zum Thema Tee sehen Sie auch unsere pizzeria.tv-Reportage aus "Shennong Tea Lounge" in Düsseldorf: |